Lean-Management ist heutzutage nicht mehr aus Organisationen wegzudenken und unterstützt Unternehmen darin, „schlank“ zu sein oder bei Einführung durch Lean schlank zu werden. Die Lean-Methode lässt sich somit auch im Projektmanagement integrieren.
Wie entstand Lean?
Lean wurde in den 50er-Jahren durch den damaligen Toyota Produktionsleiter Taiichi Ono (1988) entwickelt, um die Fehlerquote und die Produktivität im Werk zu verbessern. Dieses entwickelte Modell sollte somit dazu beitragen, einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen und in diesem Zusammenhang sollte alles vermieden werden, was die Wertschöpfungskette negativ beeinflusst – dies bedeutet, dass Verschwendungen, die vor, während und nach der Produktion entstehen, möglichst zu unterbinden.
Lean-Management folgt im Grunde einer einfachen Philosophie, die besagt, dass es immer zu jeder Zeit in der Wertschöpfungskette Verbesserungen zu implementieren gibt, die das Resultat positiv beeinflussen.
Diese Methode beinhaltet auch einen positiven Umgang mit Fehlern. Fehler werden für gewöhnlich immer auf eine Schuldzuweisung hinterfragt, die nicht als förderlich und produktiv anzusehen ist. Das Lean-Management und deren Methode zeigt dies sehr deutlich in der Hinterfragung von Fehlern. So wird nicht gefragt, wer den Fehler begangen hat, sondern wieso ist der Fehler überhaupt erst entstanden und was können wir in Zukunft ändern, diesen nicht mehr zu begehen?
Dieses Vorgehensmodell kann in allen Ebenen einer Organisation integriert werden – vom Automobilhersteller bis hin zum Lean Construction Management. Dies bedeutet, dass die Anwendung nicht nur für Mitarbeiter in der Produktion von Bedeutung ist, sondern die Führungsebene, Projektteams und Wertschöpfungsketten außerhalb des Unternehmens, wie beispielsweise Lieferanten ebenso mit eingebaut werden können.
Ono (1988) hat zu seiner Zeit sieben Quellen ausfindig gemacht, die er als „Verschwendung“ ansah.
- Überproduktion
- Unnötig hoher Lagerbestand
- Unnötige Bewegungen
- Überflüssiger (kein unnötiger) Transport
- Wartezeiten, die beispielsweise zum Stillstand der Wertschöpfung führen können
- Unnötige und überflüssige Arbeitsschritte
- Fehlerhafte Fertigung im Allgemeinen
Diese Grundidee des Lean-Managements kann somit ebenfalls im Lean Construction Management eingesetzt werden, um die Ablaufe der Projekte entsprechend „schlanker“ zu gestalten und zu verbessern. Die Idee des Lean Projekt Management verfolgt somit das Ziel, für Stakeholder einen Mehrwert in der Projektleitung dadurch zu erzielen, dass alle Verschwendungen in der Wertschöpfungskette vermieden werden.
Implementierung von Lean im Projektmanagement
Um Lean im Projektmanagement zu implementieren, müssen folgende Prinzipien werden.
- Erzeugen Sie für Ihren Kunden einen Mehrwert. Der Kunde ist letztendlich derjenige, der den Mehrwert definiert. Der Kunde muss auch nicht extern sein – ebenso kann beispielsweise die Chefetage der Kunde sein.
- Visualisieren Sie den Wertstrom, um die Verschwendung auf ein Minimum zu reduzieren zu können. Ebenso wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, einen bestmöglichen Mehrwert zu schaffen. Ebenso können Sie zusätzlich Kanban-Boards mit einführen, damit jeder Beteiligte den aktuellen Status des Projekts einsehen kann. Kollidieren tut die nicht mit Lean – dies wäre eine häufig angewendete Praxis, die sich bewährt hat.
- Erhöhen Sie den Prozessdurchsatz – dies gilt für das Lean-Management genauso, wie es in der Produktion üblich ist.
- Verwandeln Sie eine Push-Methode in der Pull-Methode. Diese „indirekte“ Methode kommt dem Kunden zugute.
- Führen Sie ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) ein, um Ihr Qualitätsziel zu erreichen, welches Sie durch Lean anstreben.
Mit Lean wird zwar eine 100 % Fehlerfrei-Methode verfolgt, diese wurde jedoch seit „Erfindung“ von Lean nie erreicht. Lean wird Ihnen aber auf alle Fälle einen besseren Prozess in der Organisation verschaffen, der auch dazu beiträgt, die Fehlerquote erheblich reduziert. Wichtig ist, dass Sie permanent und konsequent Verschwendungen identifizieren und diese ebenso konsequent beseitigen.